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Verfluchung / اللّعن

Rechtsurteil von Al-Kashani über das religiöse Verfluchen

Muhammad Al-Faid Al-Kashani schreibt: „Was das Verfluchen (La’n), das Herziehen und die bösen Worte über diejenigen betrifft, die Unrecht tun, (4:148) so handelt es sich hierbei um keine Erneuerung (Bid’ah) in der Religion und um nichts Verwerfliches in den Augen derjenigen, die Weitsicht (Basirah) besitzen, sondern viel mehr noch birgt es die Rechtleitung für die Dienerschaft und das Wachrütteln des Schlummernden. Gottes Gesandter (s.) sagte: ﴾Wenn ihr die Leute des Zweifels und der Erneuerung nach mir saht, dann zeigt Abstand von ihnen, schmäht sie häufig, redet mehrmals über sie, zieht oft über sie her und macht ihnen Unterstellungen, damit sie nicht danach trachten, den Islam zu verderben und sich die Menschen vor ihnen hüten und nicht von ihren Erneuerungen lernen. Gott wird euch dafür gute Taten aufschreiben und euch dadurch um Stufen im Jenseits erhöhen.﴿

Schon Gott verfluchte die Ungläubigen und Heuchler und zog über die Zurückweisenden und Leugner des Jüngsten Tages her und verdammte sie an so vielen Stellen, dass man sogar von einem Drittel des Qur’an sprach und manchmal erfolgte dies spezifisch: ﴾Er dachte nach und wog ab. Dem Tod geweiht sei er, wie seine Abwägung war!﴿ (74:18-19) Und sogar deutlich beim Namen: ﴾Dem Verderben geweiht seien die Hände des Abu Lahab und dem Verderben geweiht sei er! Nicht nützt ihm sein Vermögen und das, was er erworben hat. Er wird in einem lodernden Feuer brennen und auch seine Frau, die Holzträgerin.﴿ (111:1-3)

Oder hörtest du nicht, was über das Bittgebet gegen die zwei Götzen der Quraish (Abu Bakr und Umar) berichtet wurde: ﴾Wer es rezitiert ist wie jemand, der mit dem Propheten (s.) in Badr, Uhud und Hunain eine Millionen Pfeile schoss?﴿ Das Geheimnis dahinter könnte darin bestehen, dass man, weil der Hand das Angreifen mit den Pfeilspitzen nicht möglich ist, beim Verfluchen durch die Zunge Rückhalt findet und man zum Zustechen mit den Speeren nicht fähig ist, mit beidem kämpft, indem man Verfluchungen auf die Geister schießt und genau auf diese Weise sollte man mit den zu verwerfenden Gefährten und üblen Leuten umgehen, die einen von Gottes Weg abbringen und der Befehlshaber der Gläubigen (a.) pflegte es stehend beim Bittgebet (Qunut) in den verpflichtenden und freiwilligen Gebeten eine Schar der Elendigen mit diesem Bittgebet zu verfluchen: ﴾Dies deswegen, weil sie dem nachgingen, was Gott erzürnte und sie Seine Zufriedenheit verabscheuten, so mache ihre Taten zunichte. Diese sind es, die Gott verfluchte, so lasse sie verstummen und erblinden.﴿

Was die Aussage einer ihrer Redner betrifft: ﴾Wenn jemand wegen einer Sache doch verflucht ist, wieso solltest du deine Zunge damit beschmutzen, ihn zu verfluchen? Falls du es tust, dann sündigst du, wenn du ihn verfluchst, wobei er ja dadurch keinen Schaden erleidet.﴿ Wenn denn die Person, die das Scheinargument vorlegt, seinen Elendszustand meinte, doch wenn nicht, so handelt es sich um eine Aussage, die falsche Dinge zum Diskutieren anführt, um die Wahrheit zunichte zu machen. Man sollte solch einer Person antworten: ﴾Dann sprich keine Segenswünsche (Salawat) für den Propheten, wenn es ihm zusteht, dass Gott Segenswünsche für ihn spricht und so gibt es keinen Bittenden, der ihm diese zukommen lässt, aber wenn du es doch tust, dann tust du mir bei Gott Unrecht bei deinem Bittgebet für ihn, solange Er es nicht tat.﴿ Doch nein, keineswegs, der Lohn für die Segenswünsche an ihn ist genauso nachgewiesen, wie für die restlichen Bittgebete, welche zu den erwünschten Mitteln gehören, bezüglich denen Gott Sich weigerte, die Dinge geschehen zu lassen, außer durch die Mittel zu ihnen.

Gottes Urteile sind darüber erhaben, aus kurzsichtigen Meinungen hervorzukommen und die reine Gesetzgebung zu heilig, um von den Händen mangelhafter Verständnisse angerührt zu werden. Nein, bei Gott, viel mehr ist das Verfluchen (La’n) sowie das Herziehen über denjenigen, der es verdient, Gottesdienst (Ibadah), genauso wie der Segenswunsch und das Bittgebet für denjenigen, der es verdient. Vielmehr noch sind die Leuchte des Gottesdienstes und der Schlüssel zur Glückseligkeit die Verfluchung (La’n) der Feinde Gottes und die Abmühung (Jihad) mit ihnen, wo immer und wie immer es möglich ist, wenn derjenige vor der Gefahr und dem Schaden sicher ist.” [Safinat-un-Najat, S. 177 – 179]

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