Muhammad At-Tusi (995 - 1067)

At-Tusi sagt, dass der Prophet keinen Nachfolger ernannte?

Auf einigen sunnitischen Internetseiten ist folgende Behauptung im Umlauf:

Ja, Talkhis-ush-Shafi ist das Buch eines schiitischen Autors und zwar Muhammad Ibn Hasan At-Tusi († 1067). Dies steht jedoch nicht auf der Seite 372, sondern auf der Seite 236. Es handelt sich um ein sunnitisches Zitat, welches widerlegt wird.

Muhammad Ibn Hasan At-Tusi schreibt:

فإن قيل: كيف تستدلون على أنه استخلفه بعد الوفاة بما ذكرتموه وقد روي عن أبي وابل والحكيم عن علي بن أبي طالب أنه قيل له: ألا توصي قال: ما أوصى رسول الله فأوصي ولكن إن أراد الله خيرا فجمعهم على خيرهم بعد نبيهم وروى صعصعة بن صوحان أن ابن ملجم لعنه الله لما ضرب عليا دخلنا إليه فقلنا: يا أمير المؤمنين استخلف علينا قال: لا فإنا دخلنا على رسول الله حين ثقل فقلنا: يا رسول الله استخلف علينا فقال: لا إني أخاف أن تتفرقوا كما تفرقت بنو إسرائيل عن هارون ولكن إن يعلم الله في قلوبكم خيرا اختار لكم. قيل له: أول ما نقول إن هذين الخبرين وما جرى مجراهما أخبار آحاد لا تعارض ما هو مقطوع على صحته ومتفق على نقله وقد دللنا على ثبوت النص على أمير المؤمنين من الكتاب والسنة المتفق على نقلها ولا يجوز أن يعارض ذلك بمثل هذه الأخبار الضعيفة التي يريها قوم ويدفعها الأكثر

„Wenn man nun sagt: ﴾Wie leitet ihr durch das, was ihr erwähntet, her, dass er ihn zum Nachfolger nach dem Tod ernannte, während von Abu Wabil und Al-Hakim erzählt wurde, dass man zu Ali Ibn Abi Talib sprach: »Bevollmächtigst du nicht?« Worauf er sprach: »Gottes Gesandter bevollmächtigte nicht, sodass ich bevollmächtige, aber wenn Gott Gutes wollte, ließ er sie sich auf den Besten von ihnen nach ihrem Propheten einigen.« Und Sa’sa’ah Ibn Suhan erzählte, dass als Ibn Muljam, Gott verfluche ihn, Ali schlug, wir zu ihm hineintraten und sprachen: »O Befehlshaber der Gläubigen, ernenne uns einen Nachfolger.« Er sprach: »Nein, denn wir traten zu Gottes Gesandten herein als er bedrückt war. So sprachen wir: O Gesandter Gottes, ernenne uns einen Nachfolger. Da sprach er: Nein, ich fürchte, dass ihr euch spaltet, wie sich die Kinder Israels wegen Aaron spalteten. Aber wenn Gott über Gutes in euren Herzen kundig ist, wählte Er für euch.«﴿ Sagt man ihm: ﴾Zuallererst sagen wir, dass diese beiden Berichte und was im gleichen Sinn wie die beiden wiedergegeben wird, Einzelberichte (Ahad) sind, die nichts gegen das ausrichten können, über dessen Authentizität Gewissheit und über dessen Tradierung Übereinkunft herrscht und wir haben aufgezeigt, dass die Ernennung des Befehlshabers der Gläubigen aus der Schrift (Qur’an) und dem Brauch (Sunnah) bewiesen ist, über deren Tradierung Übereinkunft herrscht und es ist nicht möglich, jenem mit schwachen Berichten wie diesen zu widersprechen, die Leute erzählen, während der Großteil sie zurückweist.﴿“ [Talkhis-ush-Shafi, Band 2, Seite 236 – 237]

على أن في الخبر المروي عن أمير المؤمنين لما قيل له: ألا توصي فقال ما أوصى رسول الله فأوصي ولكن إن اراد الله بالناس خيرا استجمعهم على خيرهم كما جمعهم بعد نبيهم على خيرهم فمتضمن لما يكاد يعلم بطلانه ضرورة لأن فيه التصريح القوي بفضل أبي بكر عليه وأنه خير منه والظاهر من أحوال أمير المؤمنين والمشهور من أقواله وأحواله جملة وتفصيلا يقتضي أنه كان يقدم نفسه على أبي بكر وغيره وقد بيناه في باب كونه أفضل وأنه ما كان يعترف لأحد بالتقدم عليه ومن تصفح الأخبار والسير ولم تمل به العصبية والهوى يعلم هذا من حاله على وجه لا يدخل فيه شك ولا اعتبار بمن دفع ذلك لأنه بين أمرين: إما أن يكون عاميا مقلدا لم يتصفح الأخبار والسير وما روي من أقواله وأحواله ولم يختلط بأهل النقل فلا يعلم ذلك أو يكون متأملا متصفحا إلا أن العصية قد استولت عليه والهوى قد ملكه واسترقه فهو يدفع ذلك عنادا وإلا فالشبهة مع الإنصاف في هذا زائلة

„Wobei für den Bericht, der vom Befehlshaber der Gläubigen (a.) erzählt wird, dass als man zu ihm sprach ﴾Bevollmächtigst du nicht﴿, worauf er sprach: ﴾Gottes Gesandter bevollmächtigte nicht, sodass ich bevollmächtige, aber wenn Gott Gutes wollte, ließ er sie sich auf den Besten von ihnen einigen, wie sie sich nach ihrem Propheten auf den Besten von ihnen einigten﴿, inhaltlich wenig fehlt, um seine Falschheit zwangsläufig zu erkennen, denn darin steht überaus eindeutig der Vorzug Abu Bakrs vor ihm und dass er besser als er ist und das Offensichtliche aus den Haltungen des Befehlshabers der Gläubigen (a.) und dem Weitverbreiteten seiner Aussagen und Haltungen ergibt im Großen und Ganzen, dass er sich als besser als Abu Bakr und andere außer ihm erachtete und wir haben das in dem Kapitel klargestellt, dass er vorzüglicher ist und dass er keinem zugestand, besser als er zu sein und wer die Berichte und Werdegänge ergründete und wen nicht der Fanatismus und das Gelüst überkam, der erkannte das an seiner Haltung und in einer Weise, die keinen Zweifel daran zulässt und demjenigen, der das zurückweist, ist keine Beachtung zu schenken, denn er steht zwischen zwei Dingen: Entweder ist er ein nachahmender Laie, der nicht die Berichte und Werdegänge ergründete und das, was von seinen Aussagen und Haltungen erzählt wurde und keinen Umgang mit den Traditionalisten pflegte, sodass er das nicht erkennt oder er ist zwar ein ergründender Denker, aber der Fanatismus hat über ihn die Oberhand gewonnen und das Gelüst hat ihn beherrscht und Besitz von ihm ergriffen und wenn nicht, so ist der Trugschluss darüber vergänglich, wenn man gerecht ist.“ [Talkhis-ush-Shafi, Band 2, Seite 237]

على أن هذا لا يجوز أن يقول من دل الدليل على أنه أفضل بالأدلة الواضحة وقد آمننا من أخباره على خلاف ما هو به عصمته اللهم إلا أن يكون قال ذلك على وجه التقية والاستصلاح فإن كان كذلك فلا حجة في الخبر على وجه على أن هذا الأخبار معارضة بما رواها الشيعة من جهات مختلفة وطرق متباينة بأنه وصى إلى ابنه الحسن وأشار إليه واستخلفه وأرشد إلى طاعته من بعده وهي أكثر من أن تحصى

„Wobei es für denjenigen nicht in Frage kommt, dem sich durch klare Indizien der Hinweis zeigte, dass er vorzüglicher ist und er uns aus seinen Berichten gegen das versicherte, was im Konflikt mit seiner Unfehlbarkeit steht. Es sei denn, er sagte das in der Form von Achtsamkeit (Taqiyyah) und es der Umstand erforderte. Wenn das der Fall ist, dann besteht in dem Bericht absolut kein Argument, obgleich diese Berichte dem widersprechen, was die Schiiten durch verschiedene Richtungen und unterschiedliche Wege erzählten und zwar, dass er seinen Sohn Hasan (a.) bevollmächtigte, ihn angab, ihn zum Nachfolger ernannte und auf den Gehorsam zu ihm nach ihm aufmerksam machte und sie sind mehr als man zählen kann.“ [Talkhis-ush-Shafi, Band 2, Seite 237]

منها ما رواه أبو الجارود عن أبي جعفر عليه السلام أن أمير المؤمنين لما أحضره الذي حضره قال لابنه الحسن: ادن مني حتى أسر إليك ما أسر إلي رسول الله وائتمنك على ما ائتمنني عليه وروى حماد بن عيسى عن عمرو بن شمر عن جابر عن أبي جعفر عليه السلام أنه قال: أوصى أمير المؤمنين إلى الحسن وأشهد على وصيته الحسين ومحمدا عليهما السلام وجميع ولده ورؤساء شيعته وأهل بيته ثم دفع إليه الكتب والسلاح في خبر طويل يتضمن الأمر بالوصية في واحد بعد واحد إلى أبي جعفر محمد بن علي بن الحسين عليهم السلام وأخبار وصية أمير المؤمنين إلى الحسن مشهورة معروفة في كتب الشيعة وذلك يدل على بطلان أخبار الآحاد التي عارضونا بها

„Zu ihnen gehört das, was Abu l-Jarud von Abu Ja’far (Al-Baqir) erzählte und zwar, dass als den Befehlshabers der Gläubigen (a.) der Tod nahte, er zu seinem Sohn Hasan (a.) sprach: ﴾Tritt an mich heran, damit ich dir vertraulich mitteile, was mir Gottes Gesandter (s.) vertraulich mitteilte und ich dich mit dem betraue, womit er mich betraute.﴿ Und Hammad Ibn Isa und Amr Ibn Shimr erzählten von Jabir, dass Abu Ja’far (Al-Baqir) sagte: ﴾Der Befehlshaber der Gläubigen (a.) bevollmächtigte Hasan (a.) und er machte Husain, Muhammad, alle seine Kinder, die Häupter seiner Anhänger und Leute seines Hauses zu Zeugen für seine Vollmacht. Dann händigte er ihm die Schriften und die Waffe aus.﴿ In einem langen Bericht, der die Anordnung zur Vollmacht für einen nach dem anderen bis zu Abu Ja’far, Muhammad Ibn Ali Ibn Husain (Al-Baqir), enthält und die Berichte der Vollmacht des Befehlshabers der Gläubigen (a.) für Hasan (a.) sind in den Schriften der Schiiten weitverbreitet und bekannt und das zeigt die Falschheit der Einzelberichte (Ahad), mit denen sie Einspruch gegen uns erhoben.“ [Talkhis-ush-Shafi, Band 2, Seite 238]

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